Gastartikel von Marian Kopocz : Wie du auch mit wenig Geld ein kleines Vermögen aufbaust

Endlich. Der erste Job, das erste eigene Geld. Egal, ob Auszubildender, Student oder Berufseinsteiger - was sollst du jetzt tun? Das Geld anlegen und fürs Alter vorsorgen, so wie es dir viele raten?

 

Soll ich mich überhaupt für ein Studium oder doch für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden? Wie geht man überhaupt mit Geld um und wie sorge ich für das Alter vor?

 

Marian Kopocz ist Finanzjournalist bei Focus Money und zeigt in diesem Artikel Möglichkeiten auf, wie Sie schon in jungen Jahren 

Vermögen aufbauen können. Das Team von Teigdesigner und Marian Kopocz wünscht Ihnen viel Spaß beim lesen.

In jungen Jahren ist das Geld oft knapp. Trotzdem will man seine Freizeit schön gestalten, in den Urlaub fahren und vielleicht ein Auto kaufen. Wie du dir schon mit wenig Geld ein kleines Vermögen aufbaust, zeigen dir die Kleingeldhelden. 

Ist als angestellter überhaupt wohlstand möglich?

Ja klar. Es kommt natürlich immer darauf an, wie viel man verdient und wie viel man davon sparen kann. Rechne dir doch mal aus, mit welchem Gehalt du als Ausgelernter rechnen kannst und rechne dann hoch, wie viel du in deinem Leben verdienen kannst. Du wirst staunen: Die Summe wird recht hoch sein! Legst du einen gewissen Teil davon klug an, wirst auch du Wohlstand aufbauen können. 


Lehrstelle oder Studium: Spielt das für mein Vermögen eine Rolle?

Ja, spielt es. Grundsätzlich steigert sich der Lohn, je höher der Bildungsabschluss ist. Aber Achtung: Nur weil jemand studiert, heißt das nicht, dass er einen sicheren und gut bezahlten Job hat. Auch mit einer guten Ausbildung und einem Meisterabschluss, lassen sich ordentliche Gehälter erreichen. Hier ist auch Eigeninitiative zur Weiterbildung und vielleicht zur Selbstständigkeit gefragt. Eine Studie des ifo-Instituts hat der Spiegel unter folgendem Link gut zusammengefasst: Spiegel Studie: Studium oder Ausbildung?

 

Grundsätzlich kommt es neben dem Lohn auch darauf an, Geld zur Seite zu legen. Wer sein Geld für sich arbeiten lässt, der kann deutlich mehr Plus machen, als jemand, der studiert hat. 


Fragst du dich, warum du überhaupt Geld anlegen solltest?

Das Wichtigste zuerst: Sparen darf nie zulasten der Lebensqualität gehen, solange es nicht dringend notwendig ist. Man sollte im Hier und Jetzt leben und dennoch Rücklagen bilden. Zuerst sind zwei bis drei Nettomonatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto zu empfehlen. Das Geld dient für Notfälle, wie etwa für einen kaputten Kühlschrank, eine Reparatur am Auto oder ähnliches. Danach sollte ein bisschen Geld im Monat (etwa zehn bis 20 Prozent vom Nettolohn) mittels Wertpapiersparplan in Fonds und ETFs investiert werden. Dieses Geld dient für die Realisierung eines Wunsches: eigens Auto, eigene Wohnung oder auch für die Altersvorsorge. 


Welche Möglichkeiten habe ich überhaupt als einfacher Azubi Geld anzulegen?

Viele! Schon ab 25 Euro im Monat sind Wertpapiersparpläne bei den meisten Banken möglich. Schaffst du es nicht, so viel Geld zurückzulegen, kannst du auch alle zwei oder drei Monate 25 Euro einzahlen. Dieses Geld kannst du mittels Banksparplan einfach auf einem Konto sparen oder du investierst es in Fonds und ETFs. So hast du die Chance, dass sich dein Geld durch eine kluge Anlage noch vermehrt. In Fonds sind verschiedene Aktien und Anleihen, die ein Manager überwacht, kauft und verkauft. Ein ETF bildet Indizes wie etwa den Dax einfach ab. Hier managt kein Mensch die Geschehnisse. Dafür sind diese Produkte deutlich günstiger. 


Und wie komme ich jetzt an meine ETFs?

Suche dir eine Bank oder einen Online-Broker und eröffne dein Depot. Das gelingt über die Google-Suche. Achte beim Depot darauf, dass es keine Gebühren kostet oder wenn, dann nicht mehr als wenige Euro im Quartal. Jetzt richtest du dir einen Wertpapiersparplan ein. Ohne Risiko ist die Geldanlage aktuell kaum möglich. Wenig riskante Anlagen wie Festgeld oder Tagesgeld werfen kaum Gewinne ab. Willst du dein Geld vermehren, solltest du es in Aktien ivestieren. Die können auch mal schwanken. Legst du aber über viele Jahre an, solltest du gute Gewinne einfahren. Das zeigt zumindest die Vergangenheit. 


Wie geht es weiter? Wie kann ich das Depot nach meiner Ausbildung weiter ausbauen?

Wenn du etwas mehr Geld zur Verfügung hast, dann kannst du auch mehr investieren. Passen dir 50 Euro oder 100 Euro im Monat? Probiere es aus. Achte dabei darauf, dass du verschiedene ETFs oder Fonds kaufst und nicht nur in Aktien investierst, sondern auch etwas in Anleihen und Rohstoffe. 


Welche Vorteile habe ich als Azubi, der Geld anlegt?

Ganz einfach, du hast mehr Geld als deine Kollegen. Legst du dein Geld konsequent an und sparst, dann wirst du vermögender sein, kannst dir früher dein erstes Auto und früher deine erste Wohnung kaufen. Gehen wir davon aus, dass du die ersten drei Jahre deiner Ausbildung jeweils 25 Euro im Monat investierst, die nächsten drei Jahre nach der Ausbildung 50 Euro im Monat und ab dem 7. Berufsjahr 100 Euro im Monat. Dann könntest du mit einer jährlichen Rendite von fünf Prozent (das ist sehr realistisch) nach zehn Jahren mit Mitte 20 bis Anfang 30 schon 10.000 Euro auf dem Konto haben! Je mehr du im Monat anlegst und je gewinnbringender, desto mehr kannst du besitzen. 


Wie gehst du jetzt also vor, um dein Vermögen aufzubauen?

Du solltest zuerst eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Diese sichert dich ab, falls du aufgrund von Unfall oder Krankheit nicht mehr deinem Job nachgehen kannst. Danach oder am besten schon währenddessen, sparst du zwei bis drei Nettomonatsgehälter als eiserne Reserve an. Danach legst du zwischen 25 und 50 Euro pro Monat in einen Wertpapiersparplan an. Welche ETFs du da auswählen kannst, siehst du in der 25 Euro-Challenge der Kleingeldhelden und in unserem wöchentlichen Newsletter. 


Über den Autor:

Marian Kopocz ist Finanzjournalist beim Magazin FOCUS-MONEY. Außerdem schreibt er mit drei jungen Kollegen den Blog Kleingeldhelden.com. Hier erklärt er Finanzen und wichtige Geldthemen für alle jungen Leute und für alle Finanzeinsteiger.

 

Im August 2018 erschien sein Buch „Kleingeldhelden – Wie wir mit wenig Geld viel erreichen können“ im Wiley Verlag. 

Marian kopocz im Interview mit Mission Money


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Kommentare: 5
  • #1

    Chief (Montag, 24 September 2018 20:25)

    Endlich spricht das Thema mal einer an, wenn ich mir die Lehrlinge anschaue die ich die letzten Jahre kennenlernen durfte, fällt mir nur eins ein: Spaßkonsum! Und was den sinnvollen Umgang mit Geld angeht: Fehlanzeige.

    Wichtiges Thema das ich eigentlich noch nirgendwo anders gesehen habe. Die ganzen Bäckerzeitschriften sind voll mit Backmittelwerbung und Industriemüll, doch die wirklich wichtigen Sachen werden nicht oder sehr selten thematisiert.

    Herr Teigdesigner, bitte weiter so und danke an den jungen Herrn Kopocz für sein Engagement.

    Bakerchief

  • #2

    Bernie (Montag, 01 Oktober 2018 08:23)

    Kann mich meinem Vorredner nur anschließen, wichtiges und unterschätztes Thema.

  • #3

    Jörg (Dienstag, 02 Oktober 2018 15:23)

    Ich muss zugeben das die letzten drei Betriebe in denen ich gearbeitet habe absoluter Rotz waren, einfach nur schlimmster Ausputz. Mein jetziger Betrieb bietet mir eine Betriebliche Altersrente, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld , einen überdurchschnittlichen Lohn und sogar die Kita meines Sohnes wird bezahlt. Ich glaube wenn mehr Bäcker ihre Mitarbeiter besser behandeln würden hätten wir nicht solche Nachwuchsprobleme. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden auch wenn ich 23 Jahre auf meine Traumstelle warten musste.

  • #4

    Patrick (Mittwoch, 10 Oktober 2018 20:32)

    Cooles Thema

  • #5

    Dutsche (Montag, 05 November 2018 18:39)

    Ich glaub das Bäckerhandwerk hat es dringend nötig sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Warum bekommen es die Bäckereibetriebe nicht hin ihre Mitarbeiter angemessen zu bezahlen? Das frühe Aufstehen, das arbeiten an Sonntagen und Feiertagen und der ständige Stress im Handwerk muss entsürechend honoriert werden. Ich habe meine Schürze bereits vor 3 Jahren an den Nagel gehängt und arbeite jetzt bei einem Automobilzulieferer. 14,50 € Stundenlohn, 13 Monatsgehalt, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld.Die Bäcker sollten sich das Buch Kleingeldhelden unbedingt kaufen, damit sie zumindest ihre Finanzen gut verwalten können. Danke für den Beitrag