Der entscheidende Unterschied! Sie haben die Wahl.

Die Wahl des Betriebes ist für Ihren beruflichen Werdegang entscheidend. Mit Ihrer Ausbildung legen Sie den Grundstein für Ihre berufliche Laufbahn. Ihr fachliches Können und Ihre Lebensqualität ist mit der Wahl des richtigen Betriebes verknüpft.

 

Tatsächlich kann die Qualität des Betriebs vorher nur bedingt erkannt werden. Sofern man keine Kontakte oder sonstige Informationen über den Betrieb hat, ist es schwer bis unmöglich genau zu erfahren, wie der Betrieb denn so tickt.

 Wir möchten Ihnen einige Hinweise geben, wie Sie schon früh erkennen können, ob der Betrieb etwas taugt.

 

 

Vorwort

Wir haben in den letzten Monaten sehr viele Mails von Auszubildenden und Facharbeitern bekommen, in denen es um die Arbeitsverhältnisse in Betrieben ging. Teilweise waren wir schockiert über die Arbeitsumstände, die in einigen Betrieben herrschen. Leider werden Azubis auch als billige Hilfskräfte verheizt und für berufsfremde Tätigkeiten ausgenutzt. 

 

Diese Umstände sorgen dafür, dass sich Fachkräfte vom Bäckerberuf abwenden und etwas anderes lernen oder erst gar nicht die Ausbildung abschließen. Betriebe können die Verantwortung nicht immer auf Schüler mit der Begründung "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" abwälzen.

 

Wir möchten Sie mit diesem Artikel unterstützen, damit Sie beurteilen können, ob ihr zukünftiger Betrieb ein Gewinn oder ein Verlust für Sie ist. 

 

Mit Ihren Arbeitskollegen verbringen Sie in der Regel mehr Zeit als mit Ihrer Familie, dieser Faktor sollte in Bezug auf Ihre Lebensqualität, Fachkompetenz und Finanzen nicht unterschätzt werden. 


Eigenschaften eines guten Betriebes

Bei der Auswahl eines Ausbildungsberufes gibt es eine Vielzahl an Kriterien, an denen Sie erkennen, ob der Beruf zu Ihnen passt oder nicht.

 

Können Sie darin Ihre Stärken ausleben und können Sie Ihre Interessen und persönlichen Fähigkeiten im Berufsalltag einbringen? Die Frage, ob ein Ausbildungsbetrieb wirklich zu einem passt, kann nur ganz individuell beantwortet werden.

 

Was für den Einen ein super Ausbildungsbetrieb ist, kann für den Anderen das genaue Gegenteil davon sein. Überlegen Sie selbst, was für Sie einen guten Ausbildungsbetrieb ausmacht.

 

1. Abwechslungsreiche Aufgaben 

 

Während Ihrer Ausbildung werden Sie unterschiedliche Abteilungen kennenlernen, an verschiedenen Projekten mitarbeiten und all die Facetten des Ausbildungsberufes kennenlernen. In einem guten Ausbildungsberuf lernen Sie nicht nur Bleche zu putzen sondern alle Inhalte des Ausbildungsrahmenplanes. 

 

Vergessen Sie dabei nicht: Nur Übung macht den Meister! Wenn Sie also bestimmte Tätigkeiten immer wieder ausüben, ist das vollkommen normal! Nur sollten Sie in regelmäßigen Abständen etwas Neues lernen. 

 

Als hilfreich hat es sich erwiesen, wenn Sie das Tätigkeitsfeld erst dann wechseln, wenn Sie die bisherigen Arbeiten gut beherrschen. Wenn sich Tätigkeiten ständig wechseln und der Auszubildende keine Möglichkeit hat sich einzuarbeiten, ist das kontraproduktiv. Der Lehrling sollte sich in einer Tätigkeit sicher fühlen und dann kann es zum nächsten Schritt gehen.  

 

2. Gute Zukunftsperspektiven 

 

Ein wichtiges Kriterium zur Erkennung eines guten Ausbildungsbetriebes ist eine hohe Übernahmequote von Auszubildenden. Ein Ausbildungsbetrieb steckt viel Zeit und Mühe in die Ausbildung eines Lehrlings. Da ist es sinnvoll, die selbst geformte Fachkraft nach der Ausbildung auch zu übernehmen. Schließlich hat man dieser ja alles beigebracht, was für die Arbeit in diesem bestimmten Unternehmen und Beruf nötig ist.

 

Ein Ausbildungsbetrieb, welcher seine Azubis in der Regel so gut wie nie übernimmt, sollte Sie stutzig machen. Auch sehr anspruchslose Stellenanzeigen sollten Sie kritisch sehen. Das könnte nämlich ein Indiz dafür sein, dass der Ausbildungsbetrieb mit der Qualität der eigenen Lehre unzufrieden ist und sich Fachkräfte lieber von Außen holt. Eine Übernahmegarantie gibt es zwar nirgends, doch können Sie sich im Internet mal schlau machen, ob Sie Informationen zur Übernahmequote der einzelnen Ausbildungsbetriebe finden. Dies gibt Ihnen Anhaltspunkte zu Ihren Zukunftsperspektiven in einem Betrieb nach der Lehre.

 

3. Betreuung

 

In einem guten Ausbildungsbetrieb nimmt sich der Ausbilder regelmäßig Zeit, um seinem Lehrling ein Feedback zu geben. Wie zufrieden ist der Ausbilder mit dem Lernfortschritt? Aber auch der Ausbildungsplan wird besprochen. Der Ausbilder sollte stets der Hauptansprechpartner sein, der alles im Blick behält.

 

Als Azubi sollte man Ihnen aufzeigen, auf welchem Stand Sie sind, ob Sie gut in der Zeit liegen oder für die ein oder andere Fertigkeit länger brauchten wie angemessen. Ihr Ausbilder schaut sich Ihr Berichtsheft an und spricht mit Ihnen darüber, ob Sie zufrieden sind oder Sie in manchen Bereichen mehr Unterstützung wünschen. Solche Gespräche sind sehr wichtig und damit ein gutes Indiz dafür, ob Sie in einem guten Ausbildungsbetrieb gelandet sind oder nicht!

  

Richtig gute Betriebe haben auch gute Ausbilder, so dass diese Azubis bei den Abschlussprüfungen überdurchschnittlich gut abschneiden. Einige Ausbildungsbetriebe sind für ihre überdurchschnittlichen Leistungen auch ausgezeichnet worden. So zum Beispiel: Ausbildungs-Ass der Wirtschaftsjunioren oder Auszeichnungen der jeweiligen Kammern für die besten Auszubildenden.

 

4. Ein faires Gehalt 

 

Als Lehrling leisten Sie bereits von Anfang an einen wertvollen Beitrag für Ihre Firma. Dieser sollte daher auch angemessen entlohnt werden. Einen guten Ausbildungsbetrieb erkennen Sie daran, dass Ihre Ausbildungsvergütung die tariflichen Bestimmungen für Ihre Branche nicht unterschreitet.

 

Eine unterdurchschnittliche Bezahlung kann ein Indiz für einen unseriösen Ausbildungsbetrieb sein, in dem Sie wenig lernen und dafür viele berufsfremde Hilfstätigkeiten verrichten. Weil Sie aber selbst als Azubi anspruchsvolle Arbeit leisten werden, wenn zunächst auch nur unter Aufsicht, verdienen Sie dafür auch eine angemessene Ausbildungsvergütung, welche den tariflichen Bestimmungen entsprechen sollte. Wie hoch Ihr Ausbildungsgehalt also sein sollte, finden Sie heraus, wenn Sie im Internet nach den Tarifvereinbarungen für Ihre Branche und Ihren Ausbildungsberuf suchen.

 

5. Die Firmenphilosophie

 

Es ist nicht nur wichtig, dass es sich bei der Wahl um Ihre zukünftige Lehrstelle um einen guten Ausbildungsbetrieb handelt. Ihre Wertevorstellungen sollten ebenfalls zum Unternehmen passen. Hierbei hilft oft ein Blick auf die Firmenphilosophie.

 

Diese können Sie bestenfalls auf der Homepage des Unternehmens finden. Geht es dem Betrieb in erster Linie darum, seine Marktführung weiter auszubauen und immer an der Spitze zu stehen? Ist der technologische Vorsprung zu den Mitbewerbern das höchste Ziel? Oder ist der Firma auch der Umweltschutz und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen besonders wichtig?

Internetauftritt, Kontaktpflege, Mitarbeiterführung und -entwicklung.

 

Lesen Sie die Firmenphilosophie zu den Unternehmen durch, die Sie als potenziellen Arbeitnehmer interessieren. Dadurch erhalten Sie einen guten Einblick darüber, worauf im Unternehmen viel Wert gelegt wird und welche Einstellung dort vertreten wird.


Attraktive Stellenanzeigen

Ganz gleich ob sie auf der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb oder als Facharbeiter einen Betrieb suchen, die Stellenanzeige des zukünftigen Arbeitgebers sollten Sie sich gut anschauen.

 

Es gibt Bäckereien die das Stellenangebot sehr einfach halten und nur das Nötigste vom Nötigsten in die Stellenanzeige schreiben. Dies muss nicht unbedingt ein Indiz dafür sein, dass es sich um einen schlechten Ausbildungsbetrieb handelt! 

 

Betriebe die auf Zack sind und nicht nur fordern sondern auch bereit sind etwas zu geben, schreiben eine ausführliche Stellenanzeige.

 

Bei der Lohnangabe sollte im Idealfall nicht nur folgendes stehen:

Bei diesem Stellenangebot findet kein Tarif Anwendung!

 

 

Schlechtes Beispiel:

Das einzige was die Firma zu Vergütung und Zusatzleistungen vorzuweisen hat, ist folgende Aussage: Bei der Besetzung des Stellenangebotes findet kein Tarif Anwendung. Diese Aussage ist für potenzielle Bewerber nicht sehr attraktiv und die Erwartungen an den neuen Arbeitgeber sind, teils auch zurecht, eher mager.

Gutes Beispiel:

Bei dieser Firma sieht die Anzeige deutlich ansprechender aus. Die Firma fordert nicht nur sondern ist auch bereit etwas zu geben. Hier erwartet Sie eine überdurchschnittliche Bezahlung. 

 

Bei der Recherche zu diesem Artikel ist uns ein Stellengebot besonders aufgefallen. 

 

Was hatte diese Ausschreibung besonders gemacht?

  • Übertarifliche Bezahlung
  • Nachtzuschlag/Feiertagszuschlag
  • 30 Tage Urlaub
  • Je nach Qualifikation und Engagement Prämien möglich
  • Urlaubs/Weihnachtsgeld
  • Persönliches Engagement und Ideen die das Unternehmen voran bringen sind erwünscht und werden honoriert

 

Wir hätten Ihnen diese Stellenanzeige gerne gezeigt, allerdings ist sie nicht mehr aktiv. Diese Tatsache zeigt mal wieder deutlich, dass gute Betriebe (die auch etwas zu bieten haben) nie lange auf gute Mitarbeiter warten müssen. Solche Betriebe stehen auch nicht ständig in der Jobbörse sondern sind schnell wieder raus.

 

Dies ist auch ein Punkt, der sie skeptisch machen sollte. Arbeitgeber, die ständig die gleichen Stellen ausschreiben, haben oft eine hohe Fluktuation. 

 

Als Auszubildender sollten Sie darauf achten, wie sich ein Betrieb im Netz präsentiert.


Attraktive Stellenanzeigen für Azubis

Wenn Sie sich im Internet nach einem Ausbildungsbetrieb umsehen, werden Sie viele Unterschiede feststellen. Einige Bäckereien geben viel von sich Preis und machen Ihnen die Ausbildung schmackhaft, wiederum andere beschränken sich nur auf das Nötigste und präsentieren sich sehr schwach.

 

Nicht immer ist der Wunschbetrieb mit der besten Außenwerbung auch gleich um die Ecke. Es lohnt sich immer im jeweiligen Betrieb Probe zu arbeiten. Idealerweise haben Sie schon ein Schülerpraktikum absolviert und können den Betrieb besser einschätzen.

 

Sie sollten bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber immer ein Praktikum machen. Das spart Ihnen Zeit, Nerven und viel Aufwand. 

 

Sie können sich schon anhand der Stellenanzeige einen Eindruck über den Betrieb machen. Bietet der Betrieb eine gute Ausbildung oder wird der potenzielle Lehrling nur mitgeschleift und keiner fühlt sich so richtig verantwortlich für Sie? 

 

Im folgenden sehen Sie ein negatives sowie ein positives Beispiel einer Stellenanzeige:

Schlechte Stellenausschreibung für Auszubildende :

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Leider bedient sich dieser Betrieb eines Standardtextes der häufig zu finden ist. Über das Unternehmen selbst und die Philosophie die es vertritt, erfährt man sehr wenig.

 

Warum Sie als Azubi in diesem Betrieb arbeiten sollten, erfahren sie nicht. Der Arbeitgeber weiß es vielleicht auch nicht. 

 


Gute Stellenausschreibung für Auszubildende :

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Dieser Betrieb hat es verstanden, er weist spezifisch darauf hin, was Sie im Unternehmen erwartet und wie Ihre Ausbildung abläuft.

 

Auch die Gliederung der Ausbildung und wer für Sie verantwortlich ist, erfahren Sie in dieser Anzeige. Der Arbeitgeber legt viel Wert darauf, dass sie fachlich gut ausgebildet werden und krönt Ihre Ausbildung mit Weiterbildungsangeboten und Ihre bestandene Prüfung wird gemeinsam gefeiert.

 

Für die Vorbereitung auf Ihre Prüfungen stehen Ihnen während der gesamten Ausbildungszeit mehrere Lerntage zur Verfügung und Sie werden von Ihren Ausbildern betreut. Notfalls wird sogar ein Nachhilfeunterricht gestellt. Diese Anzeige ist vorbildlich. Top!



Schlechte Betriebe erkennen

In einem Betrieb zu arbeiten, der einem nicht gut tut, sollte kein Arbeitnehmer nötig haben. Deswegen Augen auf bei der Betriebswahl.

 

Von der Schule an den Arbeitsplatz: Diese Umstellung fällt vielen Auszubildenden nicht leicht. Sie übernehmen das erste Mal Verantwortung und müssen sich unter älteren und erfahreneren Kollegen behaupten.

 

Bei der Ausbildung sind nicht nur fachliche sondern vor allem auch pädagogische Kenntnisse gefragt. Hier hapert es in vielen Betrieben gewaltig und soziale Kompetenz ist für manche Arbeitgeber ein Fremdwort.

 

 

 Fragen, die Sie beim Vorstellungsgespräch stellen können, um den Betrieb besser einschätzen zu können:

 

  • Wie sieht die übliche Einarbeitung aus?
  • Wurde die ausgeschriebene Stelle neu geschaffen?
  • Wenn nicht: "Wie lange war mein Vorgänger/meine Vorgängerin für Sie in dieser Position tätig?
  • Ich habe Sie so verstanden, dass die und die Aufgaben im Mittelpunkt der ausgeschriebenen Position stehen, ist das richtig?
  • Kann ich als Mitarbeiter Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen?
  • Wie wird die Arbeitszeit erfasst?
  • Wie wird mit Überstunden umgegangen?
  • Wie sieht die Urlaubsregelung aus?
  • Welcher Gehaltsrahmen ist vorgesehen?
  • Gibt es einen Erfolgsanteil?
  • Gibt es besondere Sozialleistungen?
  • Welche zusätzlichen Anforderungen, die nicht in der Stellenausschreibung genannt sind, sind Ihnen noch wichtig?
  • Gibt es regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, beispielsweise Jahresgespräche?
  • Wie geht es nach dem Gespräch weiter?
  • Gibt es einen groben Zeitplan für die Einstellungsentscheidung?
  • Falls es ein zweites Vorstellungsgespräch gibt, wer würde mir dann gegenüber sitzen?
  • Gibt es für die Mitarbeiter die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge zu machen?
  •  Welche Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter sind in den letzten 24 Monaten umgesetzt worden?
  • In welchem finanziellen Rahmen werden die Vorschläge honoriert?
  • Gibt es für meine Mitarbeiter ein definiertes Weiterbildungsbudget?

 

Probe arbeiten:

 

Schließen Sie in keiner Bäckerei einen Vertrag ab ohne vorher zur Probe gearbeitet zu haben. Beim Probearbeiten sollten Sie gut beobachten, damit Sie sich einen Eindruck über die Backstube machen können.

 

Es kann häufig relativ schnell eine Grundstimmung in der Backstube wahrgenommen werden. Sind die Mitarbeiter motiviert und engagiert oder leisten Sie nur Dienst nach Vorschrift und sind froh, wenn der Tag endlich vorbei ist. Darauf sollten Sie wirklich achten, es gibt immer mal launische Kollegen, ist jedoch das gesamte Betriebsklima vergiftet, sollten Sie skeptisch werden. 

 

Suchen Sie das Gespräch mit anderen. Was finden die andern gut und was ist schlecht im Unternehmen? Wenn man als Arbeitnehmer motiviert an eine neue Arbeitsstelle geht und Probe arbeitet, ist es sehr unschön, wenn die Mitarbeiter schlecht über das Unternehmen reden. Das ist keine schöne Situation und vielleicht will man es auch nicht hören, doch wenn die Mitarbeiter ständig über das Unternehmen reden, hat das auch einen Grund.

 

Ein Betrieb der seine Mitarbeiter nicht ausbeutet sondern Sie wertschätzt, Sie als wichtiger Bestandteil des Unternehmens sieht, kann sich auf die Loyalität der Mitarbeiter verlassen. Jeder Betrieb bekommt auf Dauer die Mitarbeiter die er verdient.

 

Wenn Sie beim Vorstellungsgespräch unsicher sind, können Sie die oben genannten Fragen auch den Mitarbeitern stellen.

 

Arbeitgeber - Bewertungsportale:

 

Das Arbeitgeber sich in sozialen Netzwerken über die Hobbys und den Musikgeschmack von Bewerbern erkundigen, ist nichts Neues. Mit dem Aufkommen von Arbeitgeber-Bewertungsportalen stehen allerdings nicht mehr nur Arbeitnehmer unter Beobachtung.

 

Potenzielle Bewerber können sich bereits im Vorfeld über die Stimmung innerhalb des Unternehmens informieren und einen Eindruck darüber gewinnen, ob das Unternehmen zu ihnen passt. Außerdem bieten einige Portale den Unternehmen die Möglichkeit, sich mit einem selbst erstellten Profil für potenzielle Bewerber zu präsentieren und auf freie Stellen hinzuweisen.

 

Die vier wichtigsten Arbeitgeber-Bewertungsportale:

 

1. Kununu.de

2. Meinchef.de

3. Jobvoting.de

4. Meinpraktikum.de

 

Weitere Merkmale schlechter Betriebe:

 

  • Keine Führung und niemand ist für etwas zuständig
  • Kein direkter Ansprechpartner und Ausbilder für Lehrlinge
  • Der Chef sieht neue und qualifizierte Mitarbeiter nicht als Chance, sondern als Bedrohung und tritt mit Ihnen in Konkurrenz
  • Schlechte Löhne und die  Überstunden werden nicht honoriert
  • Neue Mitarbeiter bekommen keine Einarbeitung, sondern müssen alles auf Anhieb beherrschen
  • Wenn Engagement und Mitdenken unerwünscht sind 
  • Mobbing unter den Kollegen 
  • Miserabler Führungsstil, keine Struktur und keine Planung der Abläufe
  • Keine Personalentwicklung 
  • Der Betrieb bringt Sie fachlich und geistig nicht weiter
  • Fehler sind untersagt und werden streng sanktioniert
  • Sie werden als Tütenbäcker ausgebildet, d.h. der nur aufbäckt, anstatt mit handwerklicher Kompetenz natürliche Backwaren herstellt

 


was sie tun können, wenn sie bereits in einem schlechten betrieb arbeiten

Auch wenn Sie in Ihrem Betrieb unzufrieden sind, sollten Sie Ihrem Chef keine Steilvorlage bieten, Sie zu kritisieren. Manche Arbeitnehmer, die innerlich bereits gekündigt haben, arbeiten schludrig und nehmen die Arbeit nicht mehr ernst. 

 

Tun Sie das nicht, denn mit dieser Arbeitsmoral tun Sie ihrem Chef und am wenigsten sich selbst einen Gefallen. Geben Sie weiter Vollgas. 

 

Selbst wenn ein Arbeitgeber Ihren Einsatz nicht sehen und belohnen will, so haben Sie doch etwas, was Sie immer weiterbringen wird: Die Arbeitsgewohnheiten der Erfolgreichen.

Wenn Sie sich in Ihrem Betrieb unwohl fühlen, sollten Sie ihn verlassen. Es hat keinen Zweck in einem Umfeld zu arbeiten, welches Ihnen nicht gut tut. Es macht Sinn, sich zunächst um einen neuen, geeigneten Betrieb umzusehen. Die Tatsache, dass aktuell noch ein Arbeitsplatz vorhanden ist, macht deutlich, dass Sie etwas an Ihrem Arbeitgeber auszusetzen haben – und nicht andersherum. Wenn Sie einen potenziellen Arbeitgeber gefunden haben und der Arbeitsvertrag unterzeichnet ist, können Sie ihren aktuellen Arbeitgeber kündigen. Bleiben Sie bitte auch innerhalb der Kündigungsfrist freundlich und geben Sie alles, es macht keinen Sinn zum Ende hin einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. 

 

Arbeitnehmer, die seit Jahren mit dem eigenen Betrieb unzufrieden sind und diese Situation weiter erdulden, sind selbst Schuld an Ihrer Situation und verdienen i.d.R. kein Mitleid. Seien Sie klüger und übernehmen Sie Verantwortung für sich selbst. Sie sind es sich Wert.

 

Wenn Sie als Auszubildender feststellen, dass der Beruf nichts für Sie ist, dann beenden Sie am Besten die Ausbildung. Orientieren Sie sich neu. Leider stellen wir hin und wieder fest, dass Azubis den Beruf nicht erlernen wollen und sich die komplette Ausbildung über mit schlechten Noten durchschleifen. Die schlechten Noten werden dann damit begründet, dass Sie sowieso etwas anderes nach der Lehre lernen wollen. Das diese Kandidaten sich mit dem Berufsschulzeugnis bewerben müssen, bedenken Sie nicht. Ebenso wenig die verschwendeten Jahre, die Sie mit einer Ausbildung vergeudet haben, die Sie nicht interessiert.


Eine entscheidung für Ihre berufliche karriere

Ein familiärer Betrieb, der Sie fachlich und persönlich fördert und dabei auch noch hervorragende Konditionen bietet, finden Sie nicht auf Anhieb. Halten Sie Ihre Augen auf und senken Sie Ihre Ansprüche während der Suche nicht ab!

 

Allerdings können sich hohe Ansprüche nur die Personen leisten, die gut qualifiziert sind. Es geht in erster Linie, um Ihren wirtschaftlichen Wert, bringen Sie dem Unternehmen viel, gibt Ihnen das Unternehmen auch viel zurück.

 

Sie können die Wahl nach dem Ausbildungsbetrieb tatsächlich als eine fundamentale Entscheidung definieren.

 

 

Laut aktuellen DGB Bericht leidet jeder zweite Auszubildende unter psychischen Belastungen aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen. 

Regelmäßige Überstunden, fachfremde Arbeiten und abwesende Ausbilder scheinen in vielen Betrieben zu Problemen zu führen.

 

Überstunden werden in vielen Ausbildungsbetrieben vorausgesetzt, was viele Auszubildende belastet. So beklagt etwa ein Drittel der Befragten, regelmäßig Überstunden zu machen, obwohl diese nach dem Arbeitszeitgesetz bei Auszubildenden freiwillig seien und dem Zwecke der Ausbildung dienen müssen. Der Azubi sollte in der zusätzlichen Zeit nur etwas lernen, was zur festgelegten Arbeitszeit

nicht möglich ist.

 

Betriebe, die Arbeitnehmer und vor allem Lehrlingen ausbildungsfremde Tätigkeiten machen lassen, sollten Sie meiden. Gerne werden Lehrlinge für Bleche schmieren, Pflaumenkuchen belegen oder Aufwaschtätigkeiten benutzt. Machen Lehrlinge dies dauerhaft lernen Sie nichts Neues dazu. Solche Betriebe, die Ihren Arbeitnehmern nichts beibringen und sie ausbeuten, schaden der gesamten Branche. Den der Betrieb prägt das fachliche Wissen und teilweise auch das Sozialverhalten des Menschen. 

 

Wer viel möchte, muss im Arbeitsleben auch viel leisten.

 

Manche Arbeitgeber beschweren sich über Arbeitnehmer, die zwar ihre Rechte kennen, doch nicht Ihre Pflichten. 

 

Wenn Sie im Handwerk Fuß fassen und vorwärts kommen möchten, sollten Sie ein gutes Zeugnis vorweisen können und die Bereitschaft besitzen, sich zu engagieren und weiterzubilden.

 

Kein Betrieb kann alle Anforderungen erfüllen. Sie sollten wissen, welche Werte für Sie wichtig sind. Für den einen zählt mehr der Verdienst und alle erdenklichen Sozialleistungen, für einen anderen wiederum ein familiäres Arbeitsklima und Wertschätzung. Diese Dinge müssen sich gegenseitig jedoch nicht ausschließen.

 

Falls Sie sich weiterentwickeln, glücklich sind und gut bezahlt werden, dann sollten Sie bleiben. Falls davon nichts auf Ihre Tätigkeit zutrifft, dann versauern Sie. Es ist Ihre Entscheidung. 


Bäcker und Bäckerinnen melden sich zu wort

Jörg Janine G.

 

Was einen guten Ausbildungs Betrieb ausmacht :

  • faire Bezahlung
  • 5 Tage Woche auch wenn ein Feiertag ist, dann eben eine 4 Tage Woche oder wenn der Lehrling 2x Schule hat, gibt es trotzdem frei.
  • kein rumgebrülle , ein respektvolles Miteinander 
  • ehrliche und eigene Rezepturen 
  • keine Fertigmischungen oder sonst etwas auch nicht im Kuchenbereich .
  • Wir alle sind der Betrieb, nicht Ich Chef und du nichts.

 

Marlon G.

 

Wir brauchen uns alle nicht zu wundern, warum es immer weniger junge Menschen gibt, die einen so geilen Beruf nicht erlernen wollen. Ich behaupte das die Arbeitszeit nicht an erster Stelle steht, sondern das ganze Drumherum........

 

Werden gute Löhne gezahlt, passen die Arbeitszeiten, freien Tage etc. Bekommt man auch Mitarbeiter. Denn die, die zufrieden mit der Lage im Betrieb sind, reden auch positiv, andersrum eben genauso.

 

Ich komme viel rum in Bäckereien und es gibt Betriebe, da stehen die Leute Schlange, um da zu arbeiten, wegen oben genannten Gründen.

Thomas A.

 

Zur guten Ausbildung reicht es aber nicht das der Betrieb ohne Tüten backt und auch die freien Tage gibt, sondern bei den meisten fehlt es auch noch dazu an fachlicher Kompetenz.

 

Der Betrieb sollte sich Zeit nehmen, um dem Nachwuchs auch am Ofen auszubilden, am Kneter, ausrollen von Teigen per Hand, aufarbeiten von Brot per Hand etc..

 

Ich habe sehr viele angehende Bäcker in der Gesellenprüfung gesehen, die konnten nichts von alledem. Entweder konnte es auch keiner im Betrieb oder hatte Lust es denen zu zeigen.

J.G 

 

ich bin Bäcker aus Leidenschaft, mein Schwiegervater ist Bäckermeister, meine Frau und meine mittlere Tochter will trotz erweitertem Realschulabschluss und mit Möglichkeit auf Abi, Bäckerin werden, da hofft man auf gute Ausbildungsbetriebe. Wir haben schon einen der härtesten Jobs die es gibt, einen Job der von vielen Menschen gerade in Deutschland nicht anerkannt wird, aber meiner Meinung nach der schönste Beruf.


Stefan H.

 

Für mich ist ein freundliches Arbeitsklima das Wichtigste. Ich habe in der Ausbildung meinen Betrieb gewechselt, da ich nur noch mit Magenkrämpfen zur Arbeit ging, aufgrund der Angst ständig angeschrien zu werden. Ich habe jetzt endlich einen Betrieb gefunden, der mich wertschätzt und echt gut bezahlt.

Tanja E.

 

Ich habe glücklicherweise einen guten Betrieb gehabt, der sich um mich gekümmert hat, auch bei den Prüfungen wurde ich gepusht und unterstützt. Leider gab es in meiner Klasse Schüler, die im dritten Lehrjahr noch keine Brote aufmachen konnten, ich will nicht wissen, was die für schlechte Betriebe erwischt haben.

Arthur W.

 

Ich arbeite als Ausbilder und kann nicht nachvollziehen, wie man als Betrieb seine Azubis ausbeuten kann, dass ist schlechte Werbung für den Betrieb und die Leute verbreiten das auch weiter. Betriebe die so etwas machen sind einfach nur dämlich und schaden unserem tollen Handwerk.

Kürbiskern

 

Jeder Betrieb bekommt auf Dauer die Mitarbeiter die er verdient, dass hat schon Bernd Kütscher gesagt und hat damit Recht.



Wir freuen uns auf Ihre Meinung. Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht und wie sehen Sie die Branche? Schreiben Sie uns gerne ein Kommentar. Ihr Teigdesigner-Team

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Kommentare: 11
  • #1

    Bäckerei Bräutigam (Montag, 05 Juni 2017 09:51)

    Respekt, der Text bringt es perfekt auf den Punkt. Ich glaube der ein oder andere Handwerksbetrieb fühlt sich ertappt. Ohne unsere Mitarbeiter wären wir alle arbeitslos, das sollte jeder Chef bedenken. Ich freue mich auf weitere tolle Artikel. Wissen Sie schon über welches Thema sie als nächstes schreiben werden?

  • #2

    B. Friedrich (Dienstag, 06 Juni 2017 10:05)

    Kann mich meinem Vorredner nur anschließen, Glückwunsch zu diesem tollen Artikel.

  • #3

    Seebär (Dienstag, 06 Juni 2017 13:38)

    Getroffene Hunde bellen und ich belle jetzt ganz laut da meine Stellenausschreibungen alles andere als Interesse wecken. Ich danke für die Anregungen und setze mich mal mit meiner Arge auseinander damit der Text einladender für AN ist.

    Bäcker Ahoi

  • #4

    Sebb (Donnerstag, 08 Juni 2017 12:29)

    Hallo, gute Orientierungshilfe und hilfreiche Tipps

  • #5

    Masterbaeck (Donnerstag, 08 Juni 2017 18:40)

    Tja das ist wie bei vielen Dingen, wer es von Grund auf falsch lernt hat irgendwann Probleme schlechte Angewohnheiten zu verlernen. Oder noch schlimmer, einfach weiter machen wie bisher ohne sich zu entwickeln. Ich freue mich das junge Leute hier einen Einblick bekommen worauf es ankommt. Wäre das nicht mal ein Artikel für die ABZ?

    Gruß Klauß

  • #6

    Dirk (Montag, 19 Juni 2017 21:31)

    Aufschlussreich

  • #7

    Mehlmann (Montag, 19 Juni 2017 21:41)

    Hallo, ich habe Ihren Beitrag auf Facebook gelesen und bin somit auf ihren Artikel gestoßen. Ich kann Ihren Artikel voll und ganz unterstreichen und hoffe das viele Arbeitgeber diesen Artikel lesen und ihn sich zu Herzen nehmen. Ich finde unser Handwerk kann es sich nicht leisten so weiter zu machen wie bisher. Bester Gruß vom Mehlmann

  • #8

    Sabine Fröbisch (Sonntag, 30 Juli 2017 16:32)

    Hallo, ich habe Ihnen gerade eine Nachricht geschrieben über meine aktuelle Ausbildungssituation. Ich würd mich freuen wenn sie mir trotz der recht langen mail zurückschreiben. ich weiß gerade echt nicht mehr weiter. Ich sag danke im Vorraus, Biene

  • #9

    Teigdesigner (Sonntag, 13 August 2017 15:37)

    Guten Tag Frau Fröbisch, vielen Dank für Ihre sehr lange und umfangreiche E Mail. Wir haben Ihnen eine ausführliche Nachricht geschrieben wie Sie am besten mit der Situation umgehen können.

    Mfg Ihr Teigdesigner Team

  • #10

    Rainer (Sonntag, 08 Oktober 2017 16:58)

    ich habe den Artikel mit Begeisterung gelesen, ich hoffe einige Selbstständige lernen daraus und denken um. Die jungen Leute sind ein wichtiges gut und wir müssen sie für den Bäckerberuf begeistern.

  • #11

    Badener (Dienstag, 17 Oktober 2017 18:45)

    Super Beitrag, vielen Dank :-) Ich hoffe die NGG macht endlich Druck und sorgt für gscheide Tarife auch außerhalb von Baden Württemberg. Wobei der Lohn bei uns auch mehr sein könnte.